Integrierte Lösungen entwickeln

Eurofighter
Typhoon

FCAS

MGCS

HENSOLDT
im Weltall

Mit dem Wandel zum Lösungsanbieter schafft HENSOLDT echten Mehrwert für seine bestehenden und zukünftigen Kunden. Denn integrierte Lösungen tragen entscheidend dazu bei, die immer komplexeren Heraus­forderungen von morgen zu meistern. Zu Wasser, zu Land, in der Luft, im Weltall und im Cyber-Space. Als „Sensor Solutions House“ führt HENSOLDT seine techno­logische Expertise aus der Perspektive des Anwenders konsequent zusammen. Im Ergebnis liefert „Sensor Fusion“ über immer mehr vernetzte Plattformen hinweg mehr als nur Daten, sondern überlegene Information. So helfen Produkte und Systeme von HENSOLDT dabei, Lösungen zu finden.

Eurofighter

Fit für die Zukunft

Als tragende Säule der deutschen, europäischen und außer­europäischen Luftwaffen gilt der Eurofighter als eines der führenden Mehrzweck­kampfflugzeuge. Mit integrierten Sensorlösungen von HENSOLDT geht er den nächsten Entwicklungsschritt für die kommenden Jahrzehnte. Das gilt auch für HENSOLDT, denn das Unternehmen verantwortet in seinem bisher größten Auftrag erstmals das Design des gesamten Radarsystems.

Radarentwicklung

„Long Term Evolution“ – kurz LTE – lautet das Programm, das den Eurofighter bis weit ins 21. Jahrhundert hinein fit für die Zukunft machen soll. Integrierte Sensorlösungen werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Die intelligente Vernetzung von Elektronik und Sensorik erhöht nicht nur die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu bisherigen Systemen, sie wird mittelfristig auch völlig neue Einsatzszenarien ermöglichen.

HENSOLDT, schon jetzt Technologiepartner für zahlreiche Sensorik-, Optronik-, Navigations- und Selbstschutz-Komponenten des Eurofighter, übernimmt dabei künftig deutlich erweiterte Aufgaben. Für das neue, elektronisch schwenkbare Mk1 Radar hat das Unternehmen gemeinsam mit dem Industriepartner Indra erstmals die Verantwortung für das gesamte System-Design und hierfür auch die federführende Rolle in dem spanisch-deutschen Industriekonsortium übernommen. Auch die Perspektiven für das zukünftige Selbstschutzsystem werden derzeit im Auftrag des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) von HENSOLDT im Rahmen einer mehrjährigen Untersuchung analysiert. Um den Bedrohungen von morgen – auch durch neue vernetzte Flugabwehrsysteme, hochagile Radare oder aus dem Cyber-Space – gewachsen zu sein, sollten alle Systeme möglichst vernetzt zusammen­arbeiten, was derzeit ebenfalls in begleitenden Studien untersucht wird.

In dem neuen „Eurofighter Common Radar System“ (ECRS) Mk1 stecken dabei mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung und Entwicklungsarbeit der Eurofighter-Partnerländer. Als konsequente Weiter­entwicklung der Mk0-Generation vereint das neue, elektronisch schwenkbare Radar gerade im Vergleich zum bisher mehrheitlich eingesetzten mechanischen CAPTOR-M zahlreiche Vorteile in der Überwachung, Bedienung, Zielerfassung und -verfolgung. Sein modularer Aufbau, der leistungsstarke Mehrkanalempfänger sowie die zukunftsweisende Architektur verringern den Reparatur- und Wartungsaufwand und ermöglichen zudem ein schrittweises Upgrade von Hard- und Software ausgehend von der Mk0-Generation.

HENSOLDT übernimmt auch die Produktion wesentlicher Komponenten des neuen Radar-Systems – unter anderem voraussichtlich mehr als 250.000 Sende-/Empfangsmodule (TRM) für die zukünftigen Mk1-Antennen sowie die Mehrkanalempfänger, das Herz des neuen Radars. Damit geht dieser mit insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro Investitions­volumen bisher größte Auftrag der Unternehmensgeschichte einher mit einer Erweiterung der Personal- und Produktions­kapazitäten, insbesondere am hochspezialisierten Standort Ulm. Auf bis zu 400 Mitarbeitende soll das Team hier in den kommenden Jahren wachsen. Insgesamt plant HENSOLDT die Auslieferung von rund 150 Mk1 Radaren allein für die Eurofighter-Flotte der deutschen Luftwaffe.

Für diese Flotte ebnen die innovativen Entwicklungen von HENSOLDT den Weg in die Zukunft. Ausgerichtet auf neue Anforderungen und mit der dazu notwendigen Datenanbindung wird der Eurofighter zu einem wichtigen Baustein des „Future Combat Air System“, kurz FCAS. HENSOLDT kann im Rahmen der Eurofighter „Long Term Evolution“ weitere techno­logische Kompetenz einbringen und sich so entlang der strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit Fokus auf integrierte Systemlösungen auch für FCAS bestens positionieren.

Auge des Typhoon

Auge des „Typhoon“

Neben den Maschinen der nächsten Eurofighter-Tranche „Quadriga“ werden auch viele aktuelle, derzeit noch mit dem mechanischen Radar CAPTOR-M ausgestattete Eurofighter in den kommenden Jahren im Rahmen von Hard- und Software-Updates das neue MK1 Radar von HENSOLDT erhalten. Anstelle einer mechanisch schwenkbaren verfügt es über eine elektronisch schwenkbare Antenne mit mehr als 1.500 strahlenden Elementen. Die zugrundeliegende AESA-Technologie („Active Electronically Scanned Array“) des ECRS Mk1 vereint dabei eine ultrahochauflösende Überwachung des gesamten Luftraums mit einer schnelleren automatischen Erfassung und Verfolgung von deutlich mehr Zielen und einer verbesserten Zielführung von Lenkflugkörpern. Gleichzeitig bietet es eine erhöhte Resistenz gegen Störversuche und verbessert damit die Überlebensfähigkeit des Eurofighters selbst in hochintensiven Konfliktsituationen.

Integrierte Lebensversicherung

Integrierte Lebensversicherung

Selbstschutz­systeme warnen bereits, wenn der Jet von einem Radar erfasst wird, erkennen feindliche Gefahren und können Gegenmaßnahmen einleiten. Dazu erfasst und klassifiziert das EuroDASS (DASS; „Defensive Aids Sub System“) PRAETORIAN sämtliche Radarsignaturen mit Hilfe der spezifischen nationalen Missionsdaten. Je nach Szenario werden dem Piloten Bedrohungen wie Flugabwehrsysteme oder Raketen als Teil des Lagebildes entsprechend aufbereitet und entweder manuell oder vollautomatisiert mit Gegenmaßnahmen beantwortet. Dies reicht von einfachen elektronischen Störtechniken über den Abwurf von Täuschkörpern bis hin zu komplexen Sequenzen aus 3D-Flugmanövern und Falschzieltechniken. Um diese essenziellen Schutzfunktionen weiter zu optimieren, arbeitet HENSOLDT zusammen mit Konsortialpartnern an dem neuen Selbstschutzsystem PRAETORIAN eVolution. Dessen Technologien, modulare Systemarchitektur und tiefgreifende Integration mit dem elektronischen Mk1 Radar garantieren den Piloten der deutschen und spanischen Flotte stets einen wirksamen Selbstschutz – von der Einrüstung bis zur Außerdienststellung des Eurofighters.

Erste Hilfe vor Ort

Erste Hilfe vor Ort

Wenn ein Eurofighter wegen eines technischen Problems des Radars oder Selbstschutzsystems am Boden bleibt, muss es schnell gehen. Darum unterstützen hochspezialisierte Experten von HENSOLDT in der „Technical Diagnostic Cell“ die deutsche Luftwaffe vor Ort an ihren Eurofighter-Geschwader-Standorten in Neuburg an der Donau sowie in Laage in der Nähe von Rostock bei Diagnostik, Wartung und Reparatur. Dank ihrer Erfahrung aus langjähriger enger Zusammenarbeit mit der Luftwaffe und den Diagnose-Teams anderer Eurofighter-Nationen bringen sie die Jets in kürzester Zeit wieder in die Luft. Das von HENSOLDT entwickelte und modular erweiterbare Diagnose-Equipment RATE („Radar Automatic Test Equipment“), das weltweit auch von anderen Eurofighter-Nationen genutzt wird, dient dabei neben der Fehlersuche der Rezertifizierung für den nächsten Flugeinsatz der Maschinen.

Intelligenter Helm

Intelligenter Helm

Das von HENSOLDT Südafrika entwickelte „Helm Tracking System“ (HTS) erkennt im Eurofighter in Echtzeit, wohin der Pilot gerade sieht. So kann er allein durch Blickkontakt zielen oder Ziele festlegen. Alle eingespielten Informationen wandern automatisch mit der Blickrichtung mit. Auf Wunsch verfügt der Helm außerdem über ein Nachtsichtgerät. Seit 2008 ist er in Serien­produktion und es wurden bereits mehr als 700 derart ausgestattete Helme von HENSOLDT ausgeliefert – ein Beispiel für zahlreiche Zubehör- und Ausrüstungskomponenten, die das Unternehmen maßgeschneidert für den Eurofighter anbietet.

Eurofighter Pilotin

„Unsere Missionen sind nicht ganz so wie in Top Gun“

Nicola Winter war Deutschlands zweite Kampfflugzeug-Pilotin und eine von bisher nur drei deutschen Eurofighter-Pilotinnen bei der deutschen Luftwaffe. Heute fliegt sie Hubschrauber und arbeitet als Raumfahrt-Ingenieurin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR e.V.).

Was muss man mitbringen, um Eurofighter-Pilotin zu werden?

Eurofighter- und auch andere Kampfflugzeug-Piloten sind keine Überflieger. Wir üben nur einen sehr seltenen Beruf aus, der ein paar spezielle Anforderungen mit sich bringt. Der Eurofighter selbst ist sehr einfach zu fliegen. Die spannende Herausforderung besteht vielmehr darin, in einer Mission den Überblick über die vielen Informationen, die verschiedenen Taktiken und die Vielzahl an hochspezialisierten Systemen zu behalten.

Und was bringt der Eurofighter mit?

Der Eurofighter ist ein Mehrzweck-Kampfflugzeug für eine große Bandbreite an vielen, sehr unter­schiedlichen Einsatzszenarien. Als Kampfflugzeug der Generation 4.5 bietet er bereits eine sehr gute Computerunterstützung für die Piloten. Wir fliegen ihn allein ohne Waffensystemoffizier an Bord und müssen sehr komplexe Missionen und Szenarien lösen, sowohl Luft-Luft als auch Luft-Boden. Dafür brauchen wir eine sehr gute Sensorik und Informationsverarbeitung für eine schnelle, präzise Umsetzung.

Wann wird diese Sensorik und Radartechnologie erfolgsentscheidend?

Unsere Missionen sind nicht ganz so wie in Top Gun. Wir schauen unseren Gegnern nicht erst auf 50 Meter in die Augen. Wir fangen an mit zwei-, drei-, vierhundert Kilometern Entfernung zwischen uns und dem Gegner. Darum ist das Radar unser Auge. Je besser es in der Reichweite, der Auflösung, der Darstellung aller Informationen und der Bedienung ist, desto besser bin ich als Pilotin. Einen Einsatz ohne Radar können Sie sich so vorstellen: Sie sind nachts in einem Gebäude unterwegs, müssen sich verteidigen, und plötzlich schaltet jemand das Licht aus.

Welche Entwicklungsschritte in der Radartechnologie haben Sie selbst miterlebt und wie hat sich dadurch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Sensorik verändert?

Ich kenne noch Phantom-Piloten, die mit einem Blatt Papier und Stift im Cockpit saßen und Kreuzchen gemacht haben, wo der Gegner ist. Im Tornado hatte ich dann ein Radar mit relativ geringer Reichweite an Bord, ausschließlich darauf ausgelegt, Ziele am Boden zu identifizieren. Damit war ich in der Luft davon abhängig, dass andere mir sagen, wo meine Gegner sind. Das Radar wurde damals von einem Waffensystemoffizier bedient. Mit vielen Rädchen, mit denen er oder sie die Breite des Radius, die verschiedenen Frequenzbänder, die Entfernung und die verschiedenen Radar-Modi manuell einstellen musste. Das macht der Eurofighter alles automatisch.

Was würden Sie sich techno­logisch für die nächste Radar-Generation wünschen? Was könnte man noch besser machen?

Ganz klar die Benutzerfreundlichkeit. Wir verwenden nach wie vor sehr viel Zeit darauf, die Bedienung des Cockpits, der einzelnen Sensoren zu lernen. Das könnte noch intuitiver sein, denn umso besser kann ich es als Profi auch unter Stress anwenden. Die zweite Herausforderung liegt sicher in der Sensor-Fusion. Also der Zusammenführung der Informationen aus Radar, Netzwerk, Infrarotsensor und mehr in ein integriertes Bild. Für beide Punkte ist das System-Design aus einer Hand ein sinnvoller Schritt, um Lösungen noch besser aus der Perspektive der Anwender entwickeln zu können.

Für die neue Generation des Eurofighters entwickelt HENSOLDT ein elektronisch schwenkbares Radar. Welche Vorteile bietet es für die Piloten?

Es wird noch einmal deutlich besser in der Auflösung der Ziele und der Reichweite. Ich kann also früher erkennen, dass und wie viele Gegner auf mich zukommen. Die vielleicht zehn Sekunden, die ich dadurch gewinne, sind für mich extrem wertvoll, um meine eigenen Taktiken auszulegen und richtig zu reagieren. Außerdem kann ein elektronisches Radar deutlich mehr Ziele gleichzeitig erfassen und verfolgen. Das verbessert den Überblick, zumal wenn wir es mit zahlenmäßig überlegenen Gegnern zu tun haben.

Wie stehen Sie zum Einsatz von KI bei Kampfflug-Einsätzen?

Bisher muss ich als Kampfflugzeug-Pilotin hunderte von verschiedenen gegnerischen Flugzeugen, Flugabwehrsystemen, Panzern und Schiffen auswendig lernen und dann auf meinem Bildschirm erkennen und bewerten können. KI kann uns hier mit visuellen Erkennungsmustern unterstützen, vor allem wenn es um die Einhaltung unserer Einsatzregeln geht. Wir haben es hier mit einem sehr komplexen Regelwerk zu tun, das den Hauptteil unserer Arbeit als Piloten ausmacht. Beispielsweise könnte es sein, dass ein Flugzeug schneller als 420 Knoten, über 10.000 Fuß fliegen und in einem 30 Grad Winkel auf mich zukommen muss, damit ich es als gegnerisches Flugzeug mit meinem Radar erfassen darf. Dies muss ich heutzutage in der Luft selbst analysieren und angemessen abspeichern. Hier könnte KI einen sehr wertvollen Beitrag liefern, damit ich mich auf die Entscheidungsfindung konzentrieren kann.

HENSOLDT arbeitet unter anderem auch am „Future Combat Air System“ (FCAS). Die vollständige Einsatzfähigkeit ist für etwa 2040 geplant. Warum dauert die Entwicklung so lang?

Wir machen jetzt direkt den Sprung zur sechsten Generation eines Kampfflugzeuges. Das wird ein System of Systems, also ein vernetztes Kampfsystem aus bemannten und unbemannten Systemanteilen, die flexibel im Netzwerk einsetzbar sind. Dafür braucht es sehr viele techno­logische Quantensprünge. Und das kostet Zeit. Dazu ist es ein internationales Programm mit vielen Partnern aus unter­schiedlichen Nationen. Eine echte Herkulesaufgabe.

Wie werden sich die Einsätze von Kampfflugzeugen ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren verändern?

Die grundlegenden Probleme, die wir mit Militär und Kampfflugzeugen lösen wollen, werden sich nicht ändern. Es wird wahrscheinlich immer Menschen geben, die anderen Menschen Gewalt antun oder sie von zu Hause vertreiben möchten. Je präziser wir sie daran hindern können, mit möglichst wenig Aufwand und vor allem möglichst wenig Schaden, desto erfolgreicher sind wir. Das muss unser Ziel sein. Dabei sollten wir versuchen, so gut und kompetent zu sein, dass andere gar keine Lust haben, in den Konflikt zu gehen. Dann sind wir am Ziel.

System of Systems

Vom System
zum System of Systems

Von der Systemintegration innerhalb einer Plattform wie dem Eurofighter zur Integration einer Vielzahl von hochintelligenten Systemen über verschiedene Plattformen hinweg: HENSOLDT denkt Zukunft – bei FCAS („Future Combat Air System“), dem größten europäischen Verteidigungs­programm unserer Zeit.

Erfolgreich im Verbund

Wie sieht das Kampfflugzeug der Zukunft aus? Welche Heraus­forderungen muss es meistern können? Wird es bemannt oder unbemannt sein? Wird es allein oder im Systemverbund operieren? Fragen wie diese stellen sich derzeit Nationen und Hersteller in aller Welt. Europas Lösung lautet: FCAS. Dabei trägt das Future Combat Air System einen wesentlichen Teil der Antworten auf die genannten Fragen bereits im Namen. Denn FCAS wird mehr als ein Kampfflugzeug, nämlich vielmehr ein System, bei dem eine große Bandbreite an bemannten und unbemannten Flugzeugen im Verbund als „Next Generation Weapon System“ (NGWS) agieren. Vom Eurofighter über einen „Next Generation Fighter“ (NGF) bis hin zu autonomen Drohnen werden verschiedene Plattformen integriert und über die geplante „Air Combat Cloud“ vernetzt. Hochflexibel, skalierbar und interoperabel. Geschützt gegen jede Art der Bedrohung in hochkomplexen Missionsumgebungen, auch aus dem Cyber-Space. Und damit zukunftssicher für die nächsten 50 Jahre.

Auf einer deutsch-französischen Initiative beruhend handelt es sich bei FCAS mit einem Projektvolumen von über 300 Milliarden Euro um das derzeit größte europäische Verteidigungs­programm. Auf deutscher Seite hat das „Future Combat Mission System Consortium“ (FCMS) die nationale Verantwortung für den FCAS-Sensor-Demonstrator übernommen. In dem von HENSOLDT geleiteten Industriekonsortium entwickeln Diehl Defence, ESG sowie Rohde & Schwarz gemeinsam die flexiblen und vernetzten Sensoren und Effektoren für das zukünftige NGWS.

2021 hat das Konsortium seine konzeptionellen Vorarbeiten und damit die erste Phase des Projekts erfolgreich abgeschlossen. 2022 startet die Phase 1B, in deren Mittelpunkt die Entwicklung des ersten Sensor-Demonstrators steht.

Macher des „System of Systems“

Bereits heute bietet HENSOLDT weltweit bewährte luftgestützte Radar- und Signal­aufklärungs­systeme, Feuerleitsensoren und Technologien zur Freund-Feind-Erkennung, Zielerfassung und -bekämpfung oder Bedrohungsabwehr für zahlreiche bemannte und unbemannte Flugzeugtypen. Bei Tag und Nacht liefern sie die notwendigen und relevanten Informationen im Luftraum und am Boden des Operationsgebiets für die militärische Führung vor Ort.

Dabei hat HENSOLDT früh erkannt, dass die wahre Stärke dieser anspruchsvollen Technologien in ihrer Vernetzung liegt. Denn als Antwort auf immer komplexere Einsatzszenarien und Bedrohungslagen müssen auch die Missionssysteme der Flugzeuge mit immer höherer Intelligenz ausgestattet werden. Daher treibt HENSOLDT den eigenen Wandel zum „Sensor Solutions House“ voran, dessen integrierte Systemlösungen ein gesamtheitliches Bild aller relevanten Informationen liefern. Im Eurofighter führt das Sensorsystem von HENSOLDT bereits Missionsdaten innerhalb der Plattform zusammen.
Diese Expertise wird HENSOLDT bei FCAS auf das nächste Level heben: Es sollen die Daten aus den Sensorsystemen aller beteiligten Plattformen geeignet zusammengeführt und für alle Systeme im Verbund dezentral nutzbar gemacht werden – im sogenannten „System of Systems“. Dies verantwortet das nationale Forschungs- und Technologievorhaben „Multi-Platform-Sensor Data Fusion and Sensor Ressource Management“.

Die größte Herausforderung besteht darin, die in Zukunft weiter steigende Menge an Daten in Echtzeit zu verarbeiten, auszuwerten und aufzubereiten. Denn in Kampfflugzeugen zählt bei Überschallgeschwindigkeit jede Zehntelsekunde. HENSOLDT verantwortet die dazu notwendige Software. Diese wird im Rahmen des zweiten nationalen FCAS Forschungs- und Technologievorhabens „Electronic Warfare“ weiterentwickelt, ebenso wie ihre Absicherung gegen Angriffe aus dem Cyber-Space.

FCAS soll – so der Anspruch aller beteiligten Partner – das weltweit modernste System seiner Art werden. Als Anbieter integrierter Systemlösungen wird HENSOLDT entscheidend zur Entwicklung der einzelnen Subsysteme wie auch des übergeordneten Gesamtsystems beitragen.

Der Erfolg liegt in den Wolken

Das Kampfflugzeug der Zukunft und die begleitenden Systeme werden ein wesentliches Element im „Future Combat Air System“ (FCAS). Dessen wahre Überlegenheit entsteht jedoch erst durch die vernetzte Sensorik und Effektorik im Zusammenspiel mit der geplanten „Air Combat Cloud“. HENSOLDT-Technologien spielen in jedem dieser Entwicklungsfelder eine zentrale Rolle.

„Next Generation Weapon System“ (NGWS) – allein der Name lässt aufhorchen. Ein Kampfflugzeug der nächsten Generation soll es werden, das im Verbund mit autonomen Systemen operiert, den sogenannten Remote Carriers. Mit bisher ungeahnten Systemeigenschaften und einer Fülle an Sensoren und Effektoren, die teilweise sogar multifunktional mehrere Aufgaben gleichzeitig erfüllen können. Gemeinsam mit bestehenden Kampfflugzeugen wie dem Eurofighter, der zukünftigen Eurodrohne sowie neuen unbemannten Unterstützungs-Drohnen bildet das NGWS den sichtbaren Kern von FCAS. Sinnbildlich in den Wolken und damit auf den ersten Blick unsichtbar liegt dagegen der zweite, mindestens ebenso wichtige Teil: Das Zusammenspiel von vernetzter Sensorik und Effektorik mit der „Air Combat Cloud“. Als ultraschnelle Anwendung nach dem Prinzip des Edge-Computing werden hier alle Informationen dezentral in der Systemperipherie gesammelt, ausgewertet und für die verschiedenen automatisierten Entscheidungssysteme und Nutzer in der Luft und am Boden passend aufbereitet.

Die Grundlage dafür bildet das „Vernetzte Sensor-Subsystem“ von HENSOLDT, um nicht nur die Sensor-Daten zu sammeln und auszuwerten, sondern auch ultraschnelle Operationen und Aufgaben zu erfüllen. Zukünftig angebunden an die „Air Combat Cloud“ werden dort dann in Echtzeit die Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt. Vom NGWS, Eurofighter und Drohnen, aber auch von anderen Einheiten zu Wasser, zu Land und in der Luft, von Satelliten und aus dem Cyber-Space.
Künstliche Intelligenz (KI) wird hier eine zentrale Rolle spielen. In Millisekunden wird sie extrem große Datenmengen automatisch in taktische Informationen verwandeln, die mit Hilfe von Augmented Reality (AR) sicht- und damit für alle nutzbar werden – für die strategische Führung der Mission und im Cockpit. Dort wird sie Piloten gerade in anspruchsvollen und zeitkritischen Situationen bei der Entscheidungsfindung unterstützen sowie bei Routineaufgaben entlasten.

Bis es so weit ist, gilt es auf dem Weg zum FCAS noch einige anspruchsvolle Heraus­forderungen zu meistern. Die Integration in parallele Entwicklungen der Verbündeten muss sichergestellt werden. Das System und alle Komponenten müssen gegen Hacker-Angriffe geschützt werden und gleichzeitig hochflexibel bleiben. Denn bis zur für 2040 geplanten Einführung wird es noch zahlreiche techno­logische Quantensprünge geben. Sie müssen – soweit möglich – bereits heute bedacht werden und zukünftig durch weiterentwickelte Komponenten modular integrierbar sein. Und auch die künftigen Einsatzszenarien können sich verändern.

Mit seiner langjährigen Expertise wird HENSOLDT dabei eine zentrale Rolle spielen – im Verbund mit seinen Partnern im deutschen FCMS-Konsortium sowie mit seinem vielfach bewährten internationalen Netzwerk. Die ersten Meilensteine auf dem Weg des wichtigsten europäischen Verteidigungsvorhabens der kommenden Jahrzehnte sind bereits erreicht. Die Zukunft hat begonnen.

Überlegenheit durch Information

Überlegenheit durch Information

Die vergangenen Jahre haben gezeigt: Gerade am Boden werden die Konflikt- und Bedrohungs­szenarien immer häufiger hochkomplex und asymmetrisch. Um die daraus resultierenden Heraus­forderungen bewältigen zu können, arbeiten Deutschland und Frankreich derzeit gemeinsam an einem Nachfolger für die aktuellen Kampfpanzer Leopard 2 und Leclerc. Ziel des Projekts „Main Ground Combat System“ – kurz MGCS – ist die Entwicklung eines hochmodernen Bodenkampfsystems mit gepanzerten Fahrzeugen als zentrale Plattformen. Erste Demonstratoren für spezifische MGCS-Technologien sind seit 2020 für echte Einsatzumgebungen in der Entwicklung. Für 2028 ist ein Prototyp geplant, der das gesamte Bodenkampfsystem abbildet.

Mehr als „nur“ ein Panzer

Das MGCS integriert verschiedene bemannte und unbemannte Plattformen in einem Gesamtsystem. Neben einem neuen Panzer zählen dazu etwa auch weitere gepanzerte Fahrzeuge sowie mehrere UAVs („Unmanned Aerial Vehicle“).

Mehrwert durch Vielfalt

MGCS nutzt alle derzeit verfügbaren sowie in Entwicklung befindlichen Technologien: optronische Periskope und Kameras, Radare für den Nah- und Fernbereich, Selbstschutz-Sensoren und Störsender, Navigationssysteme, Laserkommunikation sowie verschiedenste weitere Sensoren am Boden und in der Luft.

Information schafft Überlegenheit

Die Daten aller Plattformen und Sensoren laufen in einem System zusammen und sind für alle Teilnehmer in Echtzeit sicht- und nutzbar. Was vom Panzer aus als Bedrohung wahrgenommen wird, kann die Drohne als Zivilist identifizieren; was dagegen nicht sichtbar ist, als eventuelle Gefahr kennzeichnen. Das virtuelle Lagebild, das die Vielzahl an Datenquellen integriert und übersichtlich aufbereitet, schafft somit Informationsüberlegenheit.

Künstliche Intelligenz unterstützt

Künstliche Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR) unterstützen bei der Auswertung und Aufbereitung der Daten als ganzheitliches Lagebild und können konkrete Handlungsvorschläge unterbreiten.

Schutz durch Selbstschutz

Multi-Sensorik für Navigation bei eingeschränkter Sicht und für autonomes Fahren in schwerem Gelände sowie hochautomatisierte Selbstschutz- und Störsysteme bieten Sicherheit – auch vor Cyber-Angriffen.

Mehr als „nur“ ein Panzer
Das MGCS integriert verschiedene bemannte und unbemannte Plattformen in einem Gesamtsystem. Neben einem neuen Panzer zählen dazu etwa auch weitere gepanzerte Fahrzeuge sowie mehrere UAVs („Unmanned Aerial Vehicle“).
Mehrwert durch Vielfalt
MGCS nutzt alle derzeit verfügbaren sowie in Entwicklung befindlichen Technologien: optronische Periskope und Kameras, Radare für den Nah- und Fernbereich, Selbstschutz-Sensoren und Störsender, Navigationssysteme, Laserkommunikation sowie verschiedenste weitere Sensoren am Boden und in der Luft.
Information schafft Überlegenheit
Die Daten aller Plattformen und Sensoren laufen in einem System zusammen und sind für alle Teilnehmer in Echtzeit sicht- und nutzbar. Was vom Panzer aus als Bedrohung wahrgenommen wird, kann die Drohne als Zivilist identifizieren; was dagegen nicht sichtbar ist, als eventuelle Gefahr kennzeichnen. Das virtuelle Lagebild, das die Vielzahl an Datenquellen integriert und übersichtlich aufbereitet, schafft somit Informationsüberlegenheit.
Künstliche Intelligenz unterstützt
Künstliche Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR) unterstützen bei der Auswertung und Aufbereitung der Daten als ganzheitliches Lagebild und können konkrete Handlungsvorschläge unterbreiten.
Schutz durch Selbstschutz
Multi-Sensorik für Navigation bei eingeschränkter Sicht und für autonomes Fahren in schwerem Gelände sowie hochautomatisierte Selbstschutz- und Störsysteme bieten Sicherheit – auch vor Cyber-Angriffen.
Aalen vier Personen

Gebündelte Kompetenz

MGCS fordert alle Divisionen von HENSOLDT. Im neuen „Innovation Hub“ in Aalen bringt das Unternehmen seine Kompetenz aus den beteiligten Bereichen unmittelbar zusammen und schafft Raum für die Entwicklung integrierter Lösungen. Neue Schnittstellen entstehen – auch zu Partnern und Kunden.

Die Stärke des „Main Ground Combat System“ (MGCS) liegt in der Integration und Vernetzung von Optronik, Radar, Selbstschutz, elektronischen Kampffähigkeiten und Laserkommunikation aller Fahrzeuge und Fluggeräte vor Ort in einem – dank Augmented Reality – übersichtlichen und bedienungsfreundlichen Gesamtsystem. Dafür entwickelt HENSOLDT nahezu alle erforderlichen elektronischen, sensorischen und optronischen Lösungen. Auch die automatisierte Datenauswertung mit Hilfe Künstlicher Intelligenz entsteht derzeit bei HENSOLDT. Anhand intelligenter Algorithmen wird sie beständig hinzulernen können – auch in der Bewertung des jeweils aktuellen Einsatzprofils.

Beim MGCS dreht sich also vieles um Schnittstellen. Entsprechend dynamisch verändert sich die Zusammenarbeit im Unternehmen und darüber hinaus. Denn auch zu den beteiligten Partnern werden Schnittstellen immer zahlreicher und komplexer. Zu den Zulieferern, die beispielsweise die meteorologischen Sensoren fertigen werden. Zu den anderen Systemhäusern, die unter anderem für Fahrwerk und Bewaffnung verantwortlich sind. Und natürlich zu den zukünftigen Kunden des MGCS.

Darum hat HENSOLDT alle erforderlichen Kompetenzen in seinem neuen „Innovation Hub“ in Aalen gebündelt und so für kurze Wege in der Zusammenarbeit gesorgt. Nach dem Prinzip des „Hauses der offenen Türen“ werden hier auch Kooperationspartner und Kunden frühzeitig in die Entwicklung eingebunden. Durch regelmäßiges Feedback entsteht so auf Partner-Ebene aber auch intern das Netzwerk, das für das zukünftige MGCS entscheidend sein wird. Denn erst durch die Vernetzung aller Technologien und deren Daten entsteht das umfassende Lagebild, das MGCS einmalig machen wird.

Das „Innovation Hub“ macht im wahrsten Sinne des Wortes das Gesamtbild in seiner Entwicklung erlebbar: Im simulierten Lagezentrum zeigt eine Videowand auf 16 Bildschirmen das Lagebild. Mitarbeiter und Besucher sehen hier in einem simulierten Bedrohungs­szenario präzise ihren eigenen Standort in Satellitenansicht. Außerdem sind beispielsweise Aufnahmen zu sehen, die ein Fahrzeug mit SETAS, dem „See Through Armour System“, sendet. Besucher können die SETAS-Kameras über einen Controller steuern, während das Fahrzeug, auf dem sie installiert sind, durch Aalen fährt.

Patrick Mayer

Patrick Mayer, Sales Manager Naval & Ground Radars

„Ich habe hier deutlich mehr kreative Freiräume, die meine Arbeit bereichern. Im direkten Austausch mit den unter­schiedlichsten Kollegen entstehen unglaublich viele Ideen und Impulse.“

Jan Erbe

Jan Erbe, Leiter Ground Based Systems

„In Aalen sind wir besonders weit. Auch darüber hinaus sind wir durch die stärker digitale Zusammenarbeit in den vergangenen Monaten standortübergreifend zusammengewachsen. Der Austausch mit unseren Kunden läuft heute ebenfalls viel flexibler und situativer.“

Thomas Welzenbach

Thomas Welzenbach, Projektmanager MGCS

„Das ‚Innovation Hub‘ ist ein Ort des Dialogs geworden, der uns noch näher an unsere Kunden bringt. Wir entwickeln hier in einer Art lebenden Ausstellung. Unsere Kunden sehen immer den aktuellen Stand unserer Entwicklungen, und zwar besonders realitätsnah. Ihr Feedback fließt sofort in den weiteren Prozess ein. Dabei leben wir in der tollen Zusammenarbeit zwischen den Divisionen unseren ONE HENSOLDT-Gedanken.“

Mathias Laich

Mathias Laich, Programmleiter Networked Systems

„Von Beginn an ist in Aalen ein Start-Up-Spirit entstanden. Gemeinsam gehen wir neue Wege. Auch externe Besucher spüren das und teilen ihre innovativen Ideen mit uns. Wir heben hier den Gedanken der Vernetzung auf die nächste Ebene.“

MGCS Flotte

Viele Technologien -
ein System

Mit seiner umfassenden Integration zahlreicher Technologien in einer Multi-Missions-Sensorik bietet MGCS eine Blaupause für die Lösungen des „Sensor Solutions House“ HENSOLDT.

Denn MGCS schlägt die Brücke zwischen den zahlreichen elektronischen und optronischen Sensoren. Zwischen den Multi-Missions-Radaren, die ein Umfeld von bis 40 Kilometern erfassen, und der 360-Grad-Panoramasicht im Nahbereich. Zwischen Selbstschutz­systemen – auch vor Sprengkörpern – und Freund-Feind-Erkennung. Zwischen Systemen zur Signalstörung und der Abwehr von Angriffen aus dem Cyber-Space, der störunempfindlichen Laserkommunikation und vielem mehr.

viele Technologien
CIPU

CIPU

Durch die „Central Information Processing Unit“ werden alle Informationen aller Sensoren gemeinsam ausgewertet. In der nächsten Entwicklungsstufe, dem HENSOLDT CERETRON, wird der Datenaustausch zwischen den beteiligten Plattformen auch dank Künstlicher Intelligenz nahezu in Echtzeit ablaufen. Die CIPU wird so zum elektronischen Gehirn.

SETAS

SETAS

Mit dem „See Through Armour System” kann die Crew eines gepanzerten Fahrzeugs durch dessen Panzerung schauen. Menschen sind bis auf 300 Meter erkennbar; die Besatzung wird über intelligente Algorithmen automatisch alarmiert.

SPEXER

SPEXER

Fußgänger, Drohne oder Vogel – Hubschrauber, Panzer oder Projektil: Das Radar „SPEXER 2000 3D MkIII“ identifiziert und differenziert alles, egal wie groß oder schnell, wie klein oder langsam - bis zu 300 Ziele gleichzeitig auf 40 Kilometer Entfernung. Die neueste Version des Radars ermöglicht dies auch während der Fahrt.

MUSS

MUSS

Das „Multifunctional Self-Protection System“ für Panzerfahrzeuge erkennt Bedrohungen oder Beschuss früh genug und kann automatisch die notwendigen Abwehrmaßnahmen einleiten. Die zweite MUSS-Generation, die HENSOLDT derzeit entwickelt, wird noch einmal deutlich gesteigerte Fähigkeiten im Bereich der Flugkörper-, Geschoss- und Laserdetektion bieten.

Space
HENSOLDT im Weltall:

Blick in die Unendlichkeit

Seit der ersten Mondlandung liefert Technologie von HENSOLDT Blicke und Einblicke ins Weltall. Jüngster Coup: Spezielle Optiken von HENSOLDT erlauben im „James Webb“-Weltraumteleskop die Beobachtung von Galaxien, die Milliarden von Lichtjahren entfernt sind.

Nach rund 25 Jahren Planung und Entwicklung startete Ende 2021 das „James Webb Space Telescope“ – kurz JWST – vom Raumfahrt­zentrum Guayana mit einer Arianne-5-Rakete ins All. Etwa einen Monat später erreichte JWST seine endgültige, rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernte Position, auf der der Nachfolger des bekannten „Hubble“-Teleskops nun parallel zur Erde die Sonne umkreist. Das nach dem ehemaligen Leiter der NASA benannte JWST gilt als das aufwändigste unbemannte Weltraumprojekt aller Zeiten, nicht zuletzt durch seinen 6,5 Meter großen Hauptspiegel, der im Orbit mit höchster Präzision zusammengesetzt wird. Die Wissenschaft erwartet vom JWST neue bahnbrechende Erkenntnisse über die Entstehung von Galaxien, Sternen und Planeten im Universum.

Die Schlüsselelemente an Bord: zwei Instrumente zur Beobachtung Milliarden von Lichtjahren entfernter Galaxien. Für beide hat HENSOLDT in enger Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg (MPIA) entscheidende Beiträge geleistet. Ihre Namen: MIRI (Mid-Infrared Instrument) und NIRSpec (Near-Infrared Spectrograph). Die Technologie von HENSOLDT: Kryomechanismen, also bewegliche Teile, die unter extremer Kälte betrieben werden können, sowie spektral aufspaltende Optiken, die in Kombination mit selektiver Bildgebung den Blick in die Tiefen des Weltalls erst möglich machen.

Bei ihrer Entwicklung konnte HENSOLDT auf seine langjährige, bis zur ersten Mondlandung zurückreichende Erfahrung im Weltall zurückgreifen. Als wichtiger europäischer Industriezulieferer von optischen, opto­elektro­nischen und elektronischen Raumfahrt-Technologien verfügt HENSOLDT in Ulm und Oberkochen über die notwendige Infrastruktur, um diese Technologien zu entwickeln und umfassend zu prüfen.

Denn nach dem Start eines Raumfahrzeugs ist es zu spät für Korrekturen und Wartungsarbeiten. Darum wird jedes Element vorab in thermischen Vakuumkammern mit optischem Zugang, Vibrations- und elektromagnetischen Testeinrichtungen sowie Umweltprüfkammern getestet und anschließend in Reinräumen der Klasse 100 gefertigt. Jeder einzelne Bestandteil, aber auch die Systeme in ihrer Gesamtheit sind hochempfindlich und müssen präzise kalibriert werden, dabei aber extremen Belastungen widerstehen. Nach Erschütterungen mit einem Vielfachen der Erdbeschleunigung beim Start wartet ein jahrzehntelanger Einsatz unter unwirtlichsten Bedingungen und Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt (-273 Grad Celsius).

Das JWST bildet den vorläufigen Höhepunkt einer ganzen Reihe von Weltraummissionen, an denen HENSOLDT beteiligt war und ist. Mit seinen optischen Instrumenten für Wettersatelliten, Radar-Sensoren für moderne SAR-Satelliten, Komponenten für Aufklärungssatelliten und Instrumenten für Forschungs­missionen zählt das Unternehmen inzwischen zu den festen Größen im Erdorbit und weit darüber hinaus. Eine Erfahrung, die Raumfahrt­agenturen wie die amerikanische NASA, die europäische ESA, die französische CNES und die deutsche DLR zu schätzen wissen.

Und das nächste Projekt befindet sich bereits auf der Zielgeraden: 2023 soll die ESA-Sonde JUICE ihren Weg zum Jupiter antreten. Das Ziel des JUpiter ICy Moons Explorer: Die Erforschung der Oberfläche des größten Planeten unseres Sonnensystems und seiner drei Eismonde Ganymede, Europa und Callisto – auch im Hinblick auf ihre Bewohnbarkeit und mögliche Landeplätze für künftige Missionen. Auch hier wird Weltraum-Technologie von HENSOLDT wieder mit an Bord sein.

Die HENSOLDT Geschäftsfelder im Weltall

Planeten Weltraum

Planeten- und Weltraumbeobachtung

Ob Vermessung der Erdoberfläche, Analyse von ökologischen Zusammenhängen oder Wetterbeobachtung. Ob Erkundung der Planeten und Monde unseres Sonnensystems oder Blick in ferne Galaxien. Entwickelt für die besonderen Heraus­forderungen im Weltraum-Einsatz liefern Spezial-Technologien von HENSOLDT neue Einblicke und wichtige Erkenntnisse.

Optische Kommunikation

Optische Kommunikation im Weltall

Die Zukunft der Datenübermittlung ist optisch. Nur so lassen sich die immer größer werdenden Datenströme bewältigen. Laser-Licht-Datenübertragungssysteme von HENSOLDT ermöglichen eine sichere Übertragung für alle zivilen und militärischen Anwendungen über eine Entfernung von mehr als 5.000 Kilometern von der Erde ins Weltall und zurück.

Schutz im Weltraum

Schutz im Weltraum

Derzeit umkreisen 20.000 Objekte größer als zehn Zentimeter und 700.000 Objekte größer als ein Zentimeter die Erde und sind damit eine potenzielle Gefahr für aktive Satelliten. Technologie von HENSOLDT hilft, diese Bedrohungen früh genug zu erkennen. Gefährdungen ganz anderer Art gehen von elektronischen und Cyber-Angriffen aus. Die sichere IT-Basis von HENSOLDT verbindet Hardware und Software zu einem umfassend geschützten System.

Space Consulting

Space Consulting

Die umfangreiche Erfahrung von HENSOLDT aus zahlreichen Weltraummissionen kommt auch im neuen Geschäftsfeld „Space Consulting“ zum Tragen. In den drei Kernbereichen Produkt-Sicherheit, System-Kompetenz und Management-Beratung unterstützen Spezialisten in allen technischen Bereichen der anspruchsvollen Weltraumtechnik: Systeme, Optik, Elektronik, Software, thermische und mechanische Technik sowie Fertigung und Design.

Diagramm Weltraum Entwicklung